Experimentelle Online-Lehre in den Künsten – die Universität der Künste Berlin startet im Wintersemester 2021/2022 das Projekt „Innovationen in der Künstlerischen Lehre“ (InKüLe).
Mit einer Förderung aus dem Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken” der Stiftung Innovation in der Hochschullehre wird die Universität der Künste Berlin mit dem Projektvorhaben InKüLe über sechs Semester neue Formen der digitalen und hybriden Lehre für die Künste erproben. Susanne Hamelberg, Persönliche Beauftragte des UdK-Präsidenten für Digitale Strategie und Online-Lehre und Verantwortliche für das Business Development am Berlin Career College, stellt das Projektvorhaben im Interview vor.
Frau Hamelberg, wie ist die Projektidee zu InKüLe entstanden?
Susanne Hamelberg: Ausgehend von den Erfahrungen der digitalen und hybriden Lehre seit dem Sommersemester 2020 haben wir überlegt, wie wir die Vielzahl der Szenarien und Experimente in den unterschiedlichen Disziplinen der Künste und der Gestaltung aufgreifen und weiterentwickeln können. Da digitale und hybride Lehre in gruppenorientierten Unterrichtsformaten eingesetzt wurde und auch künstlerische Arbeiten der Studierenden online präsentiert wurden, stellten sich hohe Anforderungen an didaktische Formate und Medientechnik. Es wurde eine Vielfalt mediendidaktischer Szenarien entwickelt, diese Szenarien sowie Aspekte der Digitalisierung in den Künsten wurden von den Lehrenden und Expert*innen in einer AG Online-Lehre vertieft. In intensiven Diskussionen wurde das Potential der Digitalität in den Künsten und der Bedarf eines experimentellen Vorgehens und die Bedeutung von sehr differenzierten Online-Lehre-Formaten für die Lehr- und Lernformen in den Künsten und der Gestaltung deutlich.
Wie wird die Projektidee konkret an der UdK Berlin umgesetzt werden?
Susanne Hamelberg: Im Kollegium sollen Szenarien und Experimente vorgestellt werden, um gegenseitig von Formaten und dem entsprechenden Einsatz der medientechnischen Werkzeuge zu lernen. So wird das Projekt in einem Parcours in sechs Semestern verschiedene Themenfelder durchschreiten. Ein Projektteam wird Lehrende und Studierende beraten und die Weiterentwicklung der Szenarien begleiten sowie die Kommunikation und den Austausch zu Fragen der hybriden Lehre und digitalen Lehrformen unterstützen. Neben zahlreichen Lehrveranstaltungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind zwei Tagungen geplant, um mit den Ideen, Konzepten und Szenarien in einen nationalen und internationalen Austausch zu gehen. Für die Lehrkommunikation und digitale Gruppenarbeit baut das Projektteam medienhaus/ die Open-Sourcen-Plattform udk/spaces aus.
Was sind die Projektziele?
Susanne Hamelberg: Ziel ist es, die Online-Lehre mit künstlerisch-gestalterischen Ansätzen für die überaus unterschiedlichen Lehr- und Lernszenarien in den Disziplinen und Fächern zu gestalten. Die Fragestellung, die sich durch dieses Projekt zieht, lautet: Wie kann das künstlerisch-gestalterische Experiment und innovative Medientechnik Lehre in den Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie den Zentren verändern und wie kann diese digitale Lehre die Präsenzlehre innovativ unterstützen? Diese Frage wird durch alle Fächer hindurch in vielfältiger Weise mit innovativen Formaten beantwortet werden.